Mit ihrem Beitrag „Visual Analysis of Time-Dependent Observables in Cell Signaling Simulations” überzeugten Dr.-Ing. Lena Cibulski, Dr.-Ing. Fiete Haack, Prof. Dr. rer. nat. habil. Adelinde Uhrmacher und Prof. Dr. techn. habil. Stefan Bruckner die Jury mit einem neuartigen Visualisierungsdesign, das parallele Koordinaten um eine Darstellung zeitabhängiger Daten erweitert, um so Simulationen der Signalweiterleitung in Zellen zu analysieren. Dies lieferte Hinweise auf bisher wenig erforschte Signalaktivierungsverhalten.
Der Ansatz bettet Liniendiagramme in parallele Koordinaten ein, um eine gleichzeitige visuelle Analyse von numerischen Modellparametern und simulierten Signalverhalten über die Zeit zu ermöglichen. Die interaktive Exploration dieser Daten unterstützt (1) Modelliererinnen und Modellierer bei der Kalibrierung von Modellparametern, sodass die simulierten Signalantworten über die Zeit das Referenzverhalten aus der zellbiologischen Forschung widerspiegeln, und (2) Zellbiologinnen und Zellbiologen bei der Ergründung des Einflusses des Rezeptor-Lebenszyklus auf die Effizienz der Signalübertragung innerhalb einer Zelle. Dieser Ansatz trägt effektiv zu einem besseren Verständnis der Abläufe bei der Signalübertragung in Zellen bei und legt einen Grundstein für eine positive Beeinflussung dieser Abläufe zugunsten der menschlichen Gesundheit.
Die VCBM ist ein seit 2008 jährlich stattfindendes Symposium, das von der GI-Arbeitsgruppe „Visual Computing in Biology and Medicine” organisiert wird und führende Forscherinnen und Forscher aus ganz Europa zusammenbringt, die sich dort über angewandte Forschung an der Schnittstelle von Visualisierung und Biowissenschaften austauschen.