Science-Story ➜ CurlDat – Wissenschaft trifft Curling

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Elektro- und Informationstechnik helfen beim Training im Hochleistungssport

Das Projekt CurlDat – Erarbeitung einer wissenschaftlich fundierten Datenbasis als Grundlage einer effizienten und personalisierten Trainingsgestaltung im Curling hatte zum Ziel, die Effizienz des Trainings und damit die Leistungen der Athleten der beiden deutschen Curling Nationalmannschaften individuell zu verbessern.

Curling ist eine sehr komplexe Sportart, bei der die optimale Kombination aus Technik, Taktik und Kondition von entscheidender Bedeutung ist. Seit 1998 ist Curling eine olympische Sportart. Trotz aller Anstrengungen gehören die deutschen Athleten bisher nicht zu den Favoriten.

Ein typischer Curling-Spielzug besteht aus drei Teilen: Taktik, Steinabgabe und Wischen. Das Wischen macht die Sportart Curling einzigartig: Es erlaubt den Spielern, den Lauf des Steins noch nach seiner Abgabe indirekt zu beeinflussen. Das Wischen ist ein Ansatzpunkt für eine Verbesserung des Trainingsprozesses und somit einer Leistungssteigerung der deutschen Curling-Athleten.

Das Ziel des Projekts bestand darin, eine wissenschaftlich fundierte Datenbasis zu erstellen, die die Zusammenhänge von Steingeschwindigkeit, Curl und Wischumfang und resultierender Trajektorie zum Ausdruck bringt. Dabei wurde das Projekt in enger Kooperation mit dem Deutschen Curling-Verband und dem Olympia-Stützpunkt Mecklenburg-Vorpommern abgestimmt und durchgeführt. Ein unmittelbarer Transfer der Erkenntnisse erfolgte bereits während der Projektdurchführung. Durch das Projekt wurden neue Erkenntnisse über die Zusammenhänge von Steinbewegung und Wischen gewonnen. Die neu erstellten Tools gestatten es, die Wischleistung der Athleten technisch einheitlich zu erfassen, objektiv zu beurteilen und zu vergleichen. Die Erkenntnisse und die neuen Messmöglichkeiten fließen in die weitere Trainingsplanung ein.

Prof. Ralf Salomon (Projektleiter), Dr. Ralf Joost und M.Sc. Theo Gablowsky (wissenschaftliche Mitarbeitende) sowie Julia Richter (studentische Mitarbeitende) schreiben über das Projekt: „Zu diesem Zweck entwickelten wir zahlreiche Eingebettete Systeme zum Monitoring diverser technischer Parameter, programmierten einige mathematisch-statistische Werkzeuge und erstellten individuelle Leistungsanalysen. Die Leistungsfähigkeit der entwickelten Komponenten validierten wir während dreier mehrtägiger Tests zusammen mit dem Deutschen Curling Verband, den Nationalmannschaften, dem Bundesleistungszentrum in Füssen sowie dem Hamburger Curling Club. Ganz besonders danken wir Uli Kapp (Bundestrainer Curling), Markus Tröger (Sportdirektor Curling), Gerd Bonke (Wissenschaftskoordinator Curling), Mario Bäumler (Olympiastützpunkt MV), den einzelnen Athletinnen und Athleten sowie den Vertretern des BISp für die hervorragende Zusammenarbeit.

Ein Video bei YouTube berichtet über den erfolgreichen Verlauf.

Dieses Projekt wurde vom 01.11.2018 bis zum 30.11.2019 gefördert durch das Bundesinstitut für Sportwissenschaften (BISp), das zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums des Innern (BMI) gehört. Projektpartner war der Deutsche Curling Verband (DCV). 

Das Team um Prof. Ralf Salomon am Institut für Angewandte Mikroelektronik und Datentechnik arbeitet weiter auf diesem Gebiet zusammen mit dem Deutschen Curling Verband (DCV).

 

   

Prof. Dr.-Ing. habil. Ralf Salomon

Lehrstuhl Technische System- und Anwendersoftware

   
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