Universität Rostock in Europäisches Universitätsnetzwerk Conexus aufgenommen (26.10.2020)

Ziel dieser Initiative sei es, eine neue Generation kreativer Europäerinnen und Europäer zusammenzubringen, die in der Lage sind, in verschiedenen Sprachen, über Länder- und Fachgebietsgrenzen hinweg zusammenzuarbeiten, um die großen gesellschaftlichen Herausforderungen und den Fachkräftemangel, mit denen Europa konfrontiert ist, zu bewältigen, sagt Professorin Meike Klettke, Prorektorin für Internationalisierung an der Universität Rostock. Die 51-jährige Informatikerin hat Ende September 2020 den offiziellen Bewerbungsvortrag der Universität Rostock vor allen Partneruniversitäten der Europäischen Universitäten gehalten und die Möglichkeiten der zukünftigen Zusammenarbeit in Lehre, Forschung, Graduiertenförderung und Wissenstransfer vorgestellt. Überzeugend.

Diesem Prozedere gingen mehrere Gespräche mit der EU-CONEXUS Projektleitung voraus, um Möglichkeiten zur Zusammenarbeit zu entwickeln und zu planen. Parallel dazu liefen viele Gespräche mit Lehrenden und Forschenden der Universität Rostock.

In dem Verbund der Europäischen Hochschulen sind bisher Universitäten aus sieben Ländern vertreten. „Für unsere Universität bieten sich jetzt ganz neue Chancen in der internationalen Zusammenarbeit“, betont Professorin Meike Klettke. „Damit können die Studierenden, die in Rostock jetzt mit einem Bachelorstudium zum Beispiel im Bereich Umweltingenieurwissenschaften, Biologie, Informatik oder Maschinenbau starten, später als EU-Conexus-Studierende mit einem europäischen Masterstudiengang „Smart Coastal Urban Sustainability“ fortsetzen. Und zum Beispiel in La Rochelle (Frankreich), Klaipeda (Litauen), Athen (Griechenland), Zadar (Kroatien), Bucharest (Rumänien) oder Waterford (Irland) Teile ihres Studiums absolvieren. „Ebenso freuen wir uns auf Studierende von diesen Universitäten, denen wir hochspezialisierte forschungsnahe Lehrinhalte an unserer Universität bieten können“, sagt Professorin Klettke.

Einen Vorgeschmack auf diese neue Art Studium erlebt gerade der Rostocker Student der Wirtschaftspädagogik Frank Fehringer. Der junge Mann ist über das Erasmus-Programm in Frankreich und studiert hier für zwei Semester an der Université de Pau et des Pays de l’Adour, zu der das hiesige Institut für Romanistik eine Partnerschaft pflegt. „Neben der Möglichkeit, hier meine Sprachkenntnisse auszubauen, schätze ich vor allem den kulturellen und fachlichen Perspektivwechsel. Mir bieten sich im Austausch mit französischen und internationalen Kommilitonen sowie Dozenten fast täglich Gelegenheiten, Gegebenes und Selbstverständliches zu hinterfragen und womöglich auch (wieder) wertzuschätzen. Passend dazu finde ich am Konzept der European Universities den interdisziplinären Ansatz sehr reizvoll. Glückwünsch, Uni Rostock, zu diesen neuen Partnern und Möglichkeiten!“

„Für die Studierenden sind Kooperationen wie EU-Conexus sehr interessant“, sagt Adrian Lutsch. Der junge Mann studiert im Master Informatik. „Einerseits ermöglichen und vereinfachen sie Auslandssemester und fördern so den Blick über den Tellerrand hinaus. Andererseits kommen auch Studierende aus anderen Ländern zu uns und sorgen so für neue Sichtweisen und den Austausch in unserer Universität. Zusätzlich profitieren natürlich alle von der internationalen Forschung und der Möglichkeit, von den beteiligten Forscherinnen und Forscher zu lernen“.

Forschungs-Referent Stephan Redlich unterstreicht: „Alle Universitäten in diesem europäischen Netzwerk haben einen starken Bezug zur maritimen Forschung und liegen wie auch Rostock am Wasser.“ Für die Universität Rostock bedeute das aber auch, Vorlesungen künftig verstärkt in englischer Sprache anzubieten. Ziel des Europäischen Universitätsnetzwerkes Conexus sei zudem das Entwickeln eines gemeinsamen europäischen Studienganges. „Das steht ganz oben auf der Agenda“, betont Professorin Klettke.

Rostocks Universitätsrektor Professor Wolfgang Schareck bemüht sich seit Jahren um die Vertiefung der internationalen und interdisziplinären Forschung an der über 600 Jahre alten Alma Mater und hat sich auch für den internationalen Hochschulverbund ins Zeug gelegt. „Dieses bahnbrechende Flaggschiffprogramm der EU ist ein weiterer Baustein für die Zukunftsfähigkeit der Uni Rostock“, betont der Rektor. „Die Ausrichtung des Europäischen Universitätsnetzwerkes passt hervorragend zu unserer Universität“, betont Professorin Klettke. Immerhin sei Rostock an zahlreichen interdisziplinären Forschungsthemen im Bereich der Küstenforschung und Nachhaltigkeit, Biologie, Meerestechnik, Agrar- und Umweltwissenschaften, Energieeffizienz, Informatik, Wirtschaftswissenschaften und Geisteswissenschaften aktiv. „Gerade im Bereich Nachhaltigkeit ist eine europäische Zusammenarbeit von großer Bedeutung, da die dabei bestehenden Aufgaben nur gemeinsam und mit vereinten Kräften gelöst werden können“, unterstreicht die Prorektorin. Sie freue sich sehr auf die neuen Aufgaben und Gestaltungsspielräume, die sich für die Universität Rostock ergeben werden.

Text: Wolfgang Thiel

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